Isle of Skye ist ein wunderhübsches Eurogame, in dem wir Plättchen kaufen und aneinanderreihen, um möglichst viele Siegpunkte zu erwirtschaften. Ein bisschen Auktion, ein bisschen Legespiel, und viel Variation, denn was genau Siegpunkte bringt, ändert sich in jeder Partie.
Wie funktioniert es?
Jeder Spieler erhält zu Beginn der Runde Einkommen und drei Plättchen mit Straßen, Gebirgen, Wiesen, Seen, Kühen, Schafen, Leuchttürmen und diversem anderen Krempel darauf:
Die legt er offen vor sich aus, trifft aber eine geheime Entscheidung hinter seinem Spielerschirm. Eins davon wird weggeschmissen, für die anderen legt er einen Preis fest: einen hohen, damit die anderen es nicht wegschnappen, oder einen niedrigen, in der Hoffnung, dass die anderen Spieler es trotzdem nicht wegschnappen und er es dann selbst günstig kaufen kann.
Danach werden die Preise offengelegt, die Spieler kaufen reihum ein Plättchen von ihren Mitspielern, und basteln ihre Beute zusammen mit den Plättchen, die niemand kaufen wollte an ihre Burg, so dass die Landschaften zueinander passen.
Warum machen wir das?
Zu Beginn des Spiels werden 4 Siegbedingungen aus einer größeren Auswahl gezogen, und in jeder Runde werden eine oder mehrere davon gewertet.
Zum Beispiel: Runde 1, alle Kühe bringen Punkte. Runde 2, alle Leuchttürme bringen Punkte. Runde 3, alle Kühe und alle mit der Burg verbundenen Straßen bringen Punkte. Runde 4: alle Leuttürme und alle abgeschlossenen Seegebiete bringen Punkte. Und so weiter.
Das Ganze läuft über 6 Runden, und die Spieler können von Beginn an sehen, welche Plättchen in der Zukunft noch nützlich sein könnten.
Die punktetechnisch schwächeren Spieler werden stets mit einem satten Goldbetrag gefördert, ein Aufholmechanismus, der etwas übertrieben wirkt, und gerne mal das Einkommen der vorderen Spieler doppelt und dreifach in den Schatten stellt.
Wie spielt sich das?
Die variablen Siegpunktmotoren sind eine großartige Idee. Kein Spiel wird wie das andere sein, die Kombination aus 4 von 16 Plättchen erlaubt nun wirklich genug Variation.
Dadurch und wegen der von den Spielern festgelegten Preise ergibt sich schon eine spannende erste Phase. Man kann planen und hoffen, ein kleines bisschen Glück ist dabei, aber vor allem die richtige Herangehensweise.
Das Legespiel, das darauf folgt, ist gerade unterhaltsam und fordernd genug, um Spaß zu machen, aber auch nicht so kompliziert, dass es den Spielfluß bremsen würde.
So basteln wir uns gemütlich unsere eigene schottische Insel zusammen, ein Mitspieler gewinnt verdient, weil er gerade noch rechtzeitig einen riesigen See fertigstellt, der dann satte dreimal gewertet wird, und wir anderen folgen dicht gedrängt, aber mit viel zu viel Abstand.
Wertung
Ich glaube, ich liebe dieses Spiel. Die Regeln sind einfach und leicht zu erklären, aber das Spiel ist nicht simpel. Es ist clever, und zwar gerade genug, um nicht anstrengend zu sein.
Es dauert auch gerade richtig lange, ungefähr eine Stunde. Dabei erleben wir genug Variation und treffen interessante Entscheidungen.
Als Bonus sorgen die sympathisch simplen comichaften Illustrationen von Klemens Franz für die richtige thematische Einbindung. Insbesondere sind alle spielrelevanten Icons und Schemata perfekt gewählt und einleuchtend, was den Erkläraufwand auf ein Minimum reduziert.
Ich war fast rundum glücklich, lediglich der Aufholmechanismus erscheint mir etwas zu mächtig, aber um das wirklich einzuschätzen, muss ich es wohl noch viele Male spielen. Kein Problem, da hab ich Lust drauf. 9/10.
[…] Das wäre ok, wenn Von Drachen und Schafen nur zehn Minuten dauern würde, aber es dauert eben keine zehn Minuten. In der Zeit kann ich eine volle Runde Isle of Skye spielen. […]
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[…] des Jahres – Isle of Skye: Plättchen kaufen, Plättchen legen. Für mich das beste Spiel des letzten Jahres, hab es zigmal […]
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[…] Honourable Mentions: Dynasties, Isle of Skye […]
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[…] schlimmer im Kennerbereich, wie kann ein schönes, aber irgendwie auch herkömmliches Spiel wie Isle of Skye gegen die so unglaublich „innovativen“ Spielkonzepte von Pandemic Legacy und Time […]
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[…] gutes Beispiel dafür ist das Kennerspiel des Jahres 2016, Isle of Skye, in dem die hinteren Ränge derart mit Geld überhäuft werden, dass es schon eine berechtigte […]
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