https://boardgamegeek.com/boardgame/155703/evolution
Hier darf man Gott spielen. Jeder Spieler kontrolliert eine Reihe von Spezies, und versucht, mit diesen möglichst viel Nahrung vom Wasserloch wegzufuttern (das sind die Siegespunkte).
Eine Spezies wird dabei über drei Eigenschaften definiert.
Attribute: „Langhalsige Schildkrötenpanzer“, „Kooperierende Aasfresser“ oder „Kletternde Rudeltiere“? Mit Kombinationen von Eigenschaftskarten werden die Spezies überlebensfähiger gemacht.
Alternativ kann man diese Karten auch abwerfen, um die Population und Körpergröße von Tieren zu erhöhen, oder gar eine neue Spezies zu erschaffen.
Population: wie viele davon gibt es? Je mehr, desto mehr Siegespunkte fressen die Dinger, aber wenn man nicht genug Nahrung auftreiben kann, sterben sie auch wieder weg.
Körpergröße: eine offensiv/defensive Eigenschaft, sobald „Fleischfresser“ ins Spiel kommen, denn diese fressen nur Tiere, die kleiner sind als sie.
Um zu gewinnen, gilt es, frei nach Darwin die richtigen Eigenschaftskombinationen auszuspielen, und anderen Spielern die Nahrungschips – oder mit Raubtieren gar die Population – wegzufressen. Dabei muss man seine eigene Gier („immer mehr Tiere, die immer mehr Siegespunkte fressen“) an die Gegebenheiten des Spiels anpassen, denn unendlich ist die Nahrung nicht, und es hilft nichts, eine Spezies auszubauen, für die nicht genug Nahrung da ist, oder die vom Mitspieler einfach als Beute genutzt wird.
Eine kleine Bluffkomponente gibt es auch, da die Eigenschaften erst einmal verdeckt gespielt werden. Hat er nun ein „Raubtier“, und ich muss meinen armen Viechern die „Schutzpanzer“ Karte geben? Oder komme ich diese Runde noch davon und kann ihnen „gefräßig“ geben, damit sie ihm die Nahrung wegfuttern?
Das ganze dauert ungefähr eine Viertelstunde pro Spieler, es endet, wenn der Eigenschaftenkartenstapel aufgebraucht ist. Das ist auf der einen Seite etwas schade, weil man zu dem Zeitpunkt erst so richtig „ins Rollen kommt“, auf der anderen Seite aber vermutlich auch richtig, denn es würde vermutlich etwas repetitiv werden, wenn man das Spiel weiter ausdehnt.
Mir hat es eine Menge Spaß gemacht, vor allem, sich die erschaffenen Tiere bildlich vorzustellen, und anderen Spielern die Tierchen wegzufuttern.
„Muahaha, mein Riesenkrokodil (Hinterhalt+Raubtier mit riesiger Körpergröße) schnappt sich wieder eins von deinen dämlichen Nilpferden (Vielfraß plus fettleibig) … Was zur Hölle, deine Nilpferde können jetzt klettern? … Dann wird mein Riesenkrokodil jetzt intelligent! Her mit den Fleischmarkern! Nomm Nomm Nomm!“
Ich nehme an, davon lebt das Spiel auch, denn eigentlich es ist schon etwas einfach gestrickt.
Ich gebe eine 7/10.
Wir haben gleich mehrere Runden gespielt, und ich würde es auch wieder spielen. Balancetechnisch ist mir auch nichts schreckliches aufgefallen, außer dass es vielleicht eine Art „Mulligan“ braucht, wenn man eine bescheidene Startkartenkombination zieht (einer hatte mal nur „Aasfresser“ auf der Hand, die zum Start genau gar nichts bringen).
Prinzipiell eigentlich nicht schlecht, aber von Zeit zu Zeit hat man Königsmachersituationen.
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Das kann ich mir gut vorstellen, ich hab es bisher aber auch nur zu zweit gespielt, da macht Königsmachen natürlich keinen Sinn.
Und iirc, haben wir die Siegespunkte geheim gehalten, was das Königsmachen zumindest erschwert.
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Wir haben die Siegpunkte in schwarzen Beuteln. Aber mit etwas Erfahrung kannst du anhand der Viecher-auswahl deines Gegners schon abschätzen wieviele Punkte er hat. Und wenn sich zwei zanken und den dritten nicht genau im Auge behalten, kann der sich recht schnell absetzen.
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[…] Honourable Mentions: Blood Rage, Evolution […]
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