Angespielt – Räuber der Nordsee

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Bildquelle: BGG

In der letzten Spielbox wurden ungefähr drölf Spiele zum Thema Wikinger rezensiert, ich nehme an, das haben die mit Absicht gemacht. Mir reicht ein einzelner Titel, und die Wahl fiel auf Räuber der Nordsee von Shem Phillips. Warum?

  • die Nominierung zum Kennerspiel des Jahres
  • Große, klappernde Metallmünzen!
  • die meiner Meinung nach hübscheste Aufmachung unter den sieben Titeln
  • eine innovative Variation des klassischen Worker Placement
  • eine Spieldauer von ungefähr einer Stunde

Tut mir leid, Uwe Rosenberg, aber ich habe Angst vor deinem Fest für Odin. Weiterlesen

Angespielt – Clank!

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Bildquelle: BGG

Man kennt das ja. Es passiert immer mir. Da will man echt nichts Böses, nur so ein schickes goldenes Dämonenstatuending in einer finsteren Höhle klauen. Normal, oder? Also, ich bin schon so gut wie draußen, und dann steht da so ein doofer Stalag… äh… Tropfstein… Dingsbums im Weg herum. Welche wachsen nochmal nach oben? Egal, natürlich bin es wieder ich, der da dagegenlaufen muss. Haue mir so richtig fies den Fuß an, und dann rieselt Staub von der Decke, und ich muss niesen. Und natürlich wohnt genau in dieser blöden, stinkenden Höhle der Lindwurm mit der hässlichsten Visage, den spitzesten Spitzohren und dem leichtesten Schlaf aller Zeiten. Es ist doch nicht zum Aushalten!

In Clank! – in der deutschen Version absolut notwendigerweise übersetzt in „Klong“ oder so –  stolpern 1-4 tollpatschige Helden durch einen Dungeon und versuchen, möglichst viele Schätze herauszutragen, bis der dort hausende Drache erwacht. Oder sie geben sich mit billigem Klunker zufrieden und hoffen, dass die gierigeren Mitspieler dran glauben müssen. Weiterlesen

Angespielt – Eldritch Horror

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Das Ende der Welt ist nahe. Bildquelle

Hiermit rufe ich den Internationalen Tag des Lobhudelns aus. Denn das Spiel, das ich heute besprechen will, gehört zu meinen absoluten Lieblingstiteln.

Eldritch Horror ist ein kooperatives Spiel für 1-8, eher 4-6 Personen, mit einer mehr als abendfüllenden Dauer von 4 bis etwa 7 Stunden. Gemeinsam versuchen wir, einem kosmischen Grauen aus den Werken von H.P. Lovecraft entgegenzutreten, ohne dabei wahnsinnig zu werden oder als Futter irgendwelcher absurder Monstrositäten zu enden. Weiterlesen

Angespielt – Mea Culpa

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Spielmaterial; Bildquelle: BGG

Hauptthema von Mea Culpa ist die Sünde, was wohl auch der Grund dafür ist, dass Zoch die Altersangabe „ab 14 Jahren“ auf die Schachtel geschrieben hat.

Im Laufe des Spiels werden wir des öfteren in Versuchung geführt, uns den einen oder anderen unredlichen Vorteil zu verschaffen. Wer es geschickt anstellt, bleibt gar ungestraft, meistens führt solch Verhalten aber direkt in die Hölle, was hier heißt: Minuspunkte.

Überhaupt bewegen wir unseren Siegpunktmarker immer nur abwärts, erst am Ende wird geschaut, wer wie viele und welche Ablassbriefe gesammelt hat, das sind dann die erlösenden Pluspunkte, die uns gen Himmel tragen.

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Angespielt – Trickerion

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Spielmaterial; Bildquelle: BGG

Da geht man ahnungslos und unbefangen zum Spieletreff, will einfach nur gemütlich spielen und quatschen, und dann sowas. Ja, ich hätte es vorher wissen können. Da steht sogar Mindclash Games vornedrauf. Nicht, dass mir dieser Verlag irgendetwas sagt, aber „Mindclash“, Gehirne aneinanderhauen, das hört sich schonmal nicht allzu gesund an.

Wie immer gilt: Subjektiver Eindruck, völlig „frei nach Schnauze“ geschrieben. Oder „frei von der Leber, as we say in german“, wie mein Lieblingspolitiker Öttinger sagen würde. Wer dieses Spiel liebt, er oder sie fühle sich bitte nicht angegriffen.

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Angespielt – Master of Orion

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Bildquelle: Hobbyworld, BGG

Master of Orion basiert auf der gleichnamigen Videospielreihe aus den 90er Jahren, einer Art „CIV in Space“. Falls sich niemand mehr daran erinnert: wir steuerten eine Rasse Aliens, erkundeten den Weltraum, kolonisierten Planeten, kurbelten die Wirtschaft an und versuchten, die anderen Rassen politisch oder militärisch zu unterjochen. War wohl durchaus erfolgreich, ich durfte damals aber nicht allzu oft Computer spielen und kenne das Franchise daher überhaupt nicht.

Mit ungefähr 25 Jahren Verspätung ist nun das passende Lizenzspiel bei Hobbyworld erschienen, zunächst einmal nur als Probedruck in englischer Sprache in einer russischen Box, aber das wird sich vermutlich demnächst ändern.

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Angespielt – Inis

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Bildquelle: BGG

Ich war, nachdem ich dieses Titelbild gesehen hatte, sofort fasziniert. Dieser handgemalte Comicstil ist irgendwie anders, als man es von modernen Brettspielen gewohnt ist. Anders, aber hübsch. Und dahinter sollte der Nachfolger von Kemet stehen, las ich weiter. Spätestens damit waren meine Ohren gespitzt und meine Neugierde geweckt.


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Angespielt – Labyrinth

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Spielplan, Bildquelle: GMT

Labyrinth ist eine hochgradig asymmetrische Konfliktsimulation. Wir befinden uns im Jahre 2001, unmittelbar nach dem elften September, ein Spieler übernimmt die Rolle der USA, der andere die Jihadisten…

…was vermutlich schon ausreicht, um den einen oder anderen Leser vom Spielen, Kaufen oder gar Weiterlesen abzuhalten. Und das kann ich durchaus nachvollziehen. Ob man im Angesicht der grauenvollen Ereignisse der letzten Jahre in die Rolle eines Islamisten schlüpfen will, der Gottesstaaten wie den IS errichtet und Anschläge verübt, ist natürlich wirklich fragwürdig.

Das Spiel präsentiert sich zunächst auch in schwarz-weiß, so gut wie jede Karte ist in der Weltsicht einer Bushregierung formuliert. Es spielt sich dann aber durchaus ambivalent und ist auch thematisch lange nicht so eindimensional, wie ich zu Beginn vermutet hätte. So ist zum Beispiel Schröders „Nein zum Irakkrieg“ eine Terroristenkarte – weil das ja klar ist. Spielerisch kann ihre Auswirkung aber durchaus dem Amerikaner nutzen. Weiterlesen

Angespielt – Lords of Waterdeep

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All die prächtigen Komponenten…

Lords of Waterdeep (WOTC, 2012) ist ein Worker Placement Spiel für 2 bis 5 Schattenlords, die über ihre Agenten allerlei Abenteurer für allerlei Quests versammeln. Das bringt ihnen mehr Einfluss in Waterdeep, sprich: Siegpunkte.

Wegen den simplen, strukturierten Abläufen und dem thematischen Anstrich aus Dungeons and Dragons gilt es als Brückenschlag zwischen Eurogame und Ameritrash.

Das kommt aber bei uns nicht so recht zum tragen, niemand sagt Zauberer, wenn er auch weißes Klötzchen sagen kann. Zumindest unsere Runde spielt ein abstraktes Optimierspiel.

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