Während ich im letzten Jahr noch relativ zielsicher die Nominierten raten konnte, musste ich diesmal ziemlich im Trüben fischen. Alles, was ich super fand, passte nicht so recht ins Schema. Wenn ich eine Art Hype mitbekommen habe, war ich entweder selbst nicht allzu begeistert, hatte Verrisse der Jurymitglieder gelesen, oder die Spiele waren eigentlich zu komplex.
Nun stehen die Nominierten aber endlich fest, und wenigstens hier kann ich nochmal raten und ein bisschen dazu plappern.
Spiel des Jahres
- Kingdomino – Ungespielt. Klingt ein bisschen solitär (jeder bastelt aus Dominosteinen ein Königreich zusammen, Interaktion gibt es nur beim klassischen „Angebot aus der Auslage wegschnappen“).
- Magic Maze – Ungespielt. Das Spielprinzip klingt erfrischend interessant: Alle Spieler steuern alle Figuren, aber jeder darf nur eine Richtung. Und das ohne Absprache. Blöderweise geht es auf Zeit, und ich mag Spiele auf Zeit nicht sonderlich, da geht mir ein bisschen zu viel „Tabletalk“ verloren.
- Wettlauf nach El Dorado – Gespielt, siehe hier. Ist mir ein bisschen zu wenig.
Mein Tipp: Magic Maze. Klingt unbesehen nach dem besten Spiel der drei.
Zur Empfehlungsliste: Von den sieben Titeln hier hatte ich erst zwei auf dem Tisch. Fabelsaft (fand ich ok, aber auch nicht umwerfend) und Word Slam (lustig, gerne wieder). Die anderen Titel sind mir teilweise bis völlig unbekannt, aber ich bin auch nur bedingt die Zielgruppe des roten Pöppels.
Kennerspiel des Jahres
War das nicht irgendwie klar, dass bei derart vielen Veröffentlichungen mit diesen Themen wenigstens einmal Wikinger, Mars und Escape Room auftauchen müssen?
- Terraforming Mars – Gespielt, bisher unbesprochen. Die Nominierung überrascht mich, ich hätte das aus mehreren Gründen ausgeschlossen. Nicht wegen des Spiels an sich, sondern weil es quasi nur über den Onlineshop des Schwerkraftverlags erhältlich war, wenn nicht eh vergriffen. Obendrauf ist es eigentlich „eine Stufe zu hoch“ für den grauen Pöppel, und ich war von der Materialqualität wenig begeistert (Grafik, abplatzende Farbe auf den Rohstoffen, verrutschende Anzeige).
- Räuber der Nordsee – Ungespielt. Traumhaft schöne Grafik. Wieder eine Lokalisierung durch Schwerkraft. Das Spiel an sich klang mir ein wenig zu repetitiv (rundenlang eine Mannschaft sammeln, Plündern, und von vorne). Jetzt juckt es mich doch in den Fingern, das mal anzuspielen.
- Exit – Das Spiel – Ungespielt. Der Trend schreit nach einer Nominierung, warum es dieser Titel und nicht einer der Konkurrenz wurde, dazu kann ich nichts sagen.
Mein Tipp: Terraforming Mars. Das Spiel ist wirklich gut, und es ist einfach viel zu beliebt, um nicht zu gewinnen. Ich sehe das jede Woche im Spieleclub, seit Erscheinen.
Zur Empfehlungsliste: Captain Sonar habe ich noch nicht gespielt, aber ungefähr hier auf dieser Liste erwartet. Das Grimoire des Wahnsinns finde ich super, wie man meiner Rezension entnehmen kann, auch wenn die englische Version einiger Errata bedurfte. Ich hatte es nur überhaupt nicht mehr auf dem Schirm, hätte nicht gedacht, dass es ins Zeitfenster fällt. Great Western Trail fand ich zu erschlagend. Die Erklärung dauert eine gute Stunde, der ganze Plan ist vollgeballert mit Symbolsprache, kleinteiligem Krempel und tausenden von Feldern. Es spielt sich dann erstaunlich locker runter, und ich sehe den Spielreiz, aber ich würde es ungern selbst erklären und habe es daher nach der Erstpartie weitestgehend ignoriert. Les Poilus ist genial. Wunderschön aufgemacht, super Umgang mit dem kritischen Thema, und trotz einfachstem Spielprinzip und schlankesten Regeln ein hervorragend kniffliges Koopspiel. Besprechung folgt.
Kinderspiel des Jahres
Ich arbeite dran, aber noch fehlt der Nachwuchs, um dazu auch nur irgendwas zu sagen. 😉
Die Exit-spielreihe ist sehr schön gemacht. Lohnt sich auch zum einmal spielen 😉 Optimale Spielerzahl ist meiner Meinung nach 4.
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