Angespielt – Between Two Cities

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Bild von BGG.

Between Two Cities ist ein kurzes und kurzweiliges Städtebauspiel mit einem besonderen Twist: jeder Spieler baut zwei 4×4 Felder große Städte, eine mit seinem linken, die andere mit seinem rechten Nachbarn zusammen. Wir spielen also in asymmetrischer Partnerschaft.


Wie funktioniert es?

In mehreren Drafting-Runden (zwei aussuchen, Rest weitergeben) wählen die Spieler Gebäude aus und sprechen sich dann mit ihren Nachbarn ab, welches der beiden Häuser wo in welche Stadt gebaut werden soll.

Die Häuser fallen in mehrere Kategorien, was die Punktewertung engeht.

  • Rote wollen Sets aus vier verschiedenen bilden
  • Graue Fabriken punkten nur dann so richtig, wenn die Stadt mehr Fabriken enthält als alle anderen Städte
  • Braune Wohnhäuser wollen nicht neben Fabriken stehen, aber viele verschiedene Gebäude in der Stadt sehen
  • Gelbe wollen in Reihen oder Spalten nebeneinander stehen
  • Parks wollen groß, aber nicht zu groß werden
  • Blaue wollen neben roten stehen, ansonsten einfach möglichst viele davon

Das Spiel endet, wenn alle Städte die Größe 4×4 erreicht haben. Es ist unbedingt dafür zu sorgen, dass beide Städte punkteträchtig aufgebaut werden, denn die schlechtere Stadt legt die Platzierung fest. Die bessere regelt nur das Unentschieden, das zwangsläufig auftritt, denn jede Stadt hat ja zwei Besitzer.


Wie spielt es sich?

Sofort fällt auf, dass die Spieldauer von der Spieleranzahl fast unabhängig ist, weil jeder nur mit seinen direkten Nachbarn kommunziert und alles gleichzeitig geschieht. Das ist hoch erfreulich, weil man dann auch in Großrunden spielen kann, ohne dass es jeden Rahmen sprengt. Natürlich nur, wenn man mehrere Exemplare des Spiels hat, ansonsten reicht das Baumaterial nicht.

Das einzige, was sich etwas zieht, ist die Abrechnung, denn es müssen für jede Stadt die Siegpunkte für alle 6 Gebäudetypen gezählt und zusammengerechnet werden, bei 7 Spielern sind das 42 Rechenschritte, bei 14 Spielern dann eben 84.

Die Regeln sind kurz und eindeutig und super simpel zu erklären. Die Aufmachung und das Material sind nicht unbedingt spektakulär, aber funktional, klassisch und zeitlos.

Die verschiedenen Gebäudetypen sind untereinander sehr gut balanciert, alle Typen machen Sinn, so lange man sie gut kombiniert. Hier stellt sich nur gegen Ende eine gewisse Glückskomponente ein, denn manche Bauprojekte erfordern einfach die richtigen Bausteine, und die gibt der Draft oft nicht her. Aber auch dafür lässt sich ein Stückweit planen.

B2C enthält auch eine gewisse Belaberkomponente, die man mögen oder ablehnen kann, je nach Charaktertyp. Es ist von Vorteil, überzeugend aufzutreten und den Sitznachbarn vorteilhafte Plättchen für die gemeinsamen Städte abzuschwatzen, und etwas Begeisterung in ihnen zu wecken, so dass sie den anderen Nachbarn vernachlässigen.


Bewertung

Ich finde B2C durchwegs überzeugend.

Eine innovative Spielidee, übersichtliche Anforderungen an die Städte, nicht zu kompliziert, aber auch nicht zu trivial, ein bisschen Kommunikation, ein bisschen Glück, ein bisschen Nachdenken, Draften ist eh immer toll… insgesamt eine sehr runde Angelegenheit.

Und die oben beschriebene Unabhängigkeit der Dauer von der Spieleranzahl gibt nochmal einen fetten Bonus.

4 Gedanken zu “Angespielt – Between Two Cities

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